Als DAAD-Stipendiat beim Orientierungsseminar

PASCH-Alumnus Giovanni Merlo aus Italien studiert seit 2022 mit einem DAAD-Stipendium in Deutschland.
Beim Orientierungsseminar für die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten im Oktober 2023 hat er sich mit aktuellen und ehemaligen Geförderten des Programms ausgetauscht und vernetzt.

Nach einer komfortablen Anreise in die Beethovenstadt Bonn hat das Seminar mit dem Mittagessen und mit der Begrüßung der Teilnehmer von der Seite des DAAD angefangen.

Der Flashbackeffekt war schon beeindruckend: Ein Jahr ist schon vergangen, seitdem ich als Neustipendiat zu meinem Orientierungsseminar in Berlin eingeladen wurde. Ein relativ kurzes Jahr, wo aber vieles in meinem Leben in Deutschland passiert ist. Nah genug, um sich gut an die Gefühle zu erinnern, aber schon ausreichend fern, um als Mentor etwas weitergeben zu können.

Und genau mit dem Thema Kommunikation haben wir uns im anschließenden Workshop beschäftigt. Uns MentorInnen und Alumni wurde das Format „Science Slam“ vorgestellt: ein Wettbewerb, wo verschiedene WissenschaftlerInnen in zehn Minuten ihre Forschungsarbeit einem Publikum vorstellen, das die Vorträge selbst bewertet.

Indem man selber die Methoden ausprobieren konnte, wurden viele Aspekte der Kommunikation behandelt: ausgehend von dem Inhalt bis hin zur Berücksichtigung des Zielpublikums, des Tempos, des Orts und vieler anderer Punkte. Vor allem war es ein Anlass für einen interessanten Meinungsaustausch, was für uns StipendiatInnen nur der Anfang eines sehr interessanten Wochenendes war.

Denn das Treffen von Leuten aus den unterschiedlichsten Hintergründen bringt notwendigerweise einen kontinuierlichen Perspektivenwechsel mit sich. Das Highlight von dem Gesamtprogramm des O-Seminars war für mich sicherlich der Kontakt zu den Erstis, die aus vielen verschiedenen Ländern kommen.

Sie bringen viele Geschichten, Meinungen, Perspektiven mit sich und sind immer gierig, Fragen zu stellen und zu beantworten über alles, was das Leben im Heimatland und in Deutschland betrifft, bis hin zu politischen und oft geopolitischen Themen, wobei aber die Suche nach einem gemeinsamen Grund und einem besseren Verständnis vorherrscht.

Es kann nämlich gewagt klingen, zur Zeit einer so gespannten weltweiten politischen Lage, Leute aus vielen unterschiedlichen Ländern so zu versammeln. Aber die Erfahrung zeigt, wie bereit die NeustipendiatInnen sind, Brücken zu bauen, statt ihren eigenen Überzeugungen nach sich voneinander zu trennen, selbst wenn es oft einfacher wäre, sich in der eigenen Bubble einzuschließen.

Ich glaube, es ist wichtig für die StipendiatInnen gewesen, die Erfahrungen und Ratschläge vieler wichtiger Leute zu hören: die Begrüßung des DAAD-Generalsekretärs Herr Dr. Sicks, der Vortrag des Kommissionsmitglieds und selbst DAAD-Alumna Prof. Dr. Podtergera, die Vorstellungen der Alumnae und Alumni des DAAD.

Ein Satz von Frau Göben, Leiterin des zuständigen Stipendienreferats im DAAD, ist meiner Meinung nach der Leitfaden vom Seminar gewesen: das Stipendium (und ferner das Studium in Deutschland) sei wie ein Buffet. Vieles wird zur Verfügung gestellt, aber die Wahl, was man zu sich nimmt, sei vollständig den Studierenden überlassen.

Es geht nämlich nicht nur um die fachliche Weiterentwicklung, sondern auch um die kulturelle Auseinandersetzung, die Integration mit Austausch verbindet. Zum Beispiel bin ich als Gastbayer am Samstagabend das erste Mal dem Kölsch begegnet, was von unseren Oberbayerischen Bierstilen schon eine große Abweichung darstellt!

Scherz beiseite, wir haben ein produktives, interessantes, und auch lustiges Wochenende gehabt. Die schönen Gespräche mit den Erstis, zwischen MentorInnen und Alumni, mit unseren DAAD-Betreuerinnen und der für mich neue Hintergrund von der Beethovenstadt, mit Stadtführung und Schifffahrt auf dem Rhein, werden sicherlich in meiner Erinnerung bleiben.

Mit einem Foto von uns MentorInnen und Alumni auf dem Rhein verabschiede ich mich und bereite mich auf den nächsten September vor, wenn wir uns nach der schönen Zeit zusammen auf der Wiesn treffen werden.

Aus München meine besten Grüße an alle PASCH-Alumni!

 

 

Giovanni Merlo

PASCH-Alumnus und DAAD-Stipendiat aus Italien