Resümee: Mein erstes Jahr in Deutschland
Vor genau einem Jahr bin ich aus meinem Heimatland Guatemala in Zentralamerika nach Deutschland gezogen, um Architektur zu studieren. Aus den Erfahrungen mehrerer Bekannten hatte ich den Eindruck gewonnen, dass ich in Deutschland eine hervorragende Studienqualität erwarten könnte und dass ich hier eine ruhige und gesunde Lernatmosphäre finden würde. Deshalb war ich mir ganz sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Heute kann ich dieses Gefühl nur bestätigen.
Während dieser zwei Semester habe ich unglaublich viel gelernt. An der Uni habe ich in praktischen Übungen, in Diskussionen und auf Exkursionen mit Professoren und Kommilitonen nicht nur viel über Architektur erfahren, sondern auch neue Perspektiven, Ideologien und Denkweisen kennengelernt.
Parallel dazu versuchen meine deutschen Freunde, mir immer wieder etwas Neues vom Land zu zeigen und zu erklären, wie neue Gerichte oder deutsche Bands oder Traditionen. Mit ihnen verbringe ich nicht nur viele Stunden im Arbeitsraum, sondern auch meine Freizeit.
Weiterhin mag ich es sehr, mich mit meinen internationalen Freunden aus China, Südkorea und Syrien über unsere Kulturen zu unterhalten. Mit einem Freund aus China bin ich sogar am Ende des Sommersemesters für eine Woche nach Barcelona gereist. Allerdings musste ich auch viele Nachtschichten machen, hatte viel Stress und musste viel neue Verantwortung wie Miete, Rechnungen und Haushalt übernehmen – was sich aber am Ende des Tages immer wieder lohnt. Ich bin gespannt, was mich im kommenden Semester alles erwartet.
unglaublich: hier: sehr
die Denkweise, die Denkweisen: wie eine Person denkt
die Nachtschicht, die Nachtschichten: wenn man nachts arbeiten muss
sich lohnen: es ist gut, dass man es macht
Resümee: Mein erstes Jahr in Deutschland
Nicht zu glauben: Ein Jahr ist schon vorbei! Dieses Jahr ist sehr schnell vergangen, jedoch war es voller neuer, interessanter und spannender Erlebnisse. Jetzt, wo ich hier bin, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass meine Entscheidung, nach München zu kommen und hier zu studieren, das Beste für mich war. Hiermit will ich dem Deutschen Akademischen Austauschdienst in Ägypten danken, dass er meine Entscheidung unterstützt hat.
Die Vorteile sind unzählbar. Besonders wichtig war für mich die Gelegenheit, alleine zu leben und die komplette Verantwortung für mich zu tragen, wie beispielsweise selbst zu kochen, zu waschen, zu putzen und Verträge für eine Wohnung, ein Handy oder ein Bankkonto selbst abzuschließen. Wie erwartet ist die Bildung hier auf einem sehr hohen Niveau. Das zwingt mich, mich selbst herauszufordern, um mich meinem Ziel zu nähern.
Nachteile gibt es natürlich auch: der größte ist auf jeden Fall die Nichtanwesenheit meiner Familie. Wie ich schon in einem vorherigen Bericht erwähnt habe, ist das eine meiner größten Herausforderungen.
Im Großen und Ganzen kann ich aber jedem, der die Möglichkeit hat, in Deutschland studieren, raten, es ohne weitere Gedanken zu tun. Denn dies ist eine Gelegenheit, die man unbedingt nutzen sollte.
Resümee: Mein erstes Jahr in Deutschland
In meinem ersten Studienjahr in Deutschland habe ich sehr viel gelernt und erlebt. Hier einige Dinge: Zuallererst habe ich natürlich mein Deutsch verbessert. Zudem bin ich mit ungewohnten und schwierigen Situationen umgegangen und habe sie überwunden. Dadurch bin ich viel selbstständiger geworden. Ich habe gelernt, wie man für das Studium lernt, aber auch, wie man sich entspannt.
Außerdem habe ich viel über die deutsche Kultur erfahren: über das Alltagsleben, die Geschichte des Landes, über Feste, die man feiert, und das Essen. Mein Lieblingsgericht sind übrigens Kartoffelpuffer. In meiner Freizeit habe ich Heidelberg entdeckt und andere Städte besucht. Und natürlich habe ich neue Freunde aus verschiedenen Ländern gefunden. Für die Chancen und die Möglichkeiten, die mir der DAAD gegeben hat, bin ich sehr dankbar.
Insgesamt war mein erstes Jahr in Deutschland sehr sinnvoll, weil ich daraus viel gelernt habe. Ich hoffe, dass die folgenden Jahre genauso ereignisreich und interessant sein werden.
überwinden: hier: schaffen; gut, aus der Situation herauskommen
der Kartoffelpuffer, die Kartoffelpuffer: ein Essen, bei dem man die Kartoffeln reibt und dann wie eine Art Pfannkuchen brät
sinnvoll: hier: hilfreich; gut; erfolgreich
Resümee: Mein erstes Jahr in Deutschland
Und schon ist mein erstes Jahr in Deutschland vorbei. Ich kann mich genau an die immense Aufregung erinnern, die ich nach der Ankunft in Deutschland verspürte. Die Unsicherheit und die Angst, dass ich es nicht schaffen würde, mich erfolgreich einzuleben, und nach dem Studienkolleg einen Studienplatz zu bekommen, begleiteten mich ständig. Allerdings waren meine Sorgen unnötig: Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studienkollegs wurde ich von meiner gewünschten Universität, der Freien Universität Berlin, für meinen angestrebten Studiengang Informatik angenommen. Ich kann den Studienanfang kaum erwarten.
So stressig mein erstes Jahr in Deutschland auch war, bildete es doch ein Fundament für meine zukünftigen Jahre hier. Das umfangreiche Vorwissen, das das Studienkolleg mir gab, ist eine wichtige Voraussetzung für einen guten Start in das Studium in Deutschland.
Mein erstes Jahr hat außerdem dazu gedient, dass ich mich gut an das deutsche Leben gewöhne und mir solche Gewohnheiten aneigne, wie zum Beispiel die Mülltrennung oder das frühe Aufstehen. Außerdem habe ich in Berlin in diesem ersten Jahr solche schönen Orte entdeckt, die meine Liebe und Zuneigung zur Stadt und allgemein zum Land noch festigten. Daher ist mein erstes Jahr in Deutschland eines der beeindruckendsten, wichtigsten und einflussreichsten Jahre meines Lebens.
immens: groß
anstreben: hier: der Studiengang, den er sich gewünscht hat
aneignen: hier: übernehmen; er hat jetzt auch diese Gewohnheiten
die Zuneigung, die Zuneigungen: Sympathie; wenn man jemanden oder etwas mag
Autorin: Katja Hanke
ist freie Journalistin in Berlin.