Wie das Projekt organisiert wird
Hauptverantwortlicher für die Durchführung des Projekts in Hamburg ist Peter Hess. 2001 las er zum ersten Mal über die Stolpersteine, damals stand das Projekt noch ganz am Anfang. Hess fand die Idee großartig und wollte es unbedingt nach Hamburg bringen:
„Ich bin in den 50er beziehungsweise 60er Jahren aufgewachsen und damals gab es keine Vergangenheitsbewältigung. Alles sollte unter den Teppich gekehrt werden, die Leute wollten die Grausamkeiten verdrängen. Das hat sich alles durch die Stolpersteine und andere Initiativen geändert.“
Hess hat dann die Genehmigung der Stadt eingeholt und im Staatsarchiv Informationen über Deportierte und Adressen erhalten. Dadurch konnte der Künstler 2002 für die Verlegung der ersten 100 Steine nach Hamburg kommen.
Dazu hat Hess auch die Unterstützung der Stadt geholt. Unterstützung findet er auch durch eine Initiative, in der Menschen aus Geschichtswerkstätten, Historiker, Lehrer und andere ehrenamtlich an den Biographien derer arbeiten, die einen Stolperstein erhalten.
Das findet Beate Meyer, wissenschaftliche Leiterin, auch extrem wichtig:
„Die Erinnerungskultur kommt nicht nur von oben [von den Institutionen und der Politik], sie wird heutzutage von hunderten von Menschen weitergetragen. Das, finde ich, ist eine gute Entwicklung.“
Aktuell gibt es in Hamburg über 5.300 Stolpersteine, Gunter Demnig kommt drei bis vier Mal in Jahr, um etwa 200 weitere Stolpersteine zu verlegen.
„Solange Menschen Partnerschaften übernehmen, wird die Aktion weiterlaufen,“ so Hess. Patenschaften seien die wichtigste Form, die Aktion zu unterstützen.
Neben die Koordinierung der Stolpersteine führt Hess mehrmals im Jahr Schulklassen durch den Grindelviertel im Hamburg, um die Geschichte der Hamburger Juden zu erzählen und die wichtigsten Orte zu zeigen. Zwei Mal im Jahr organisiert er auch Putz-Aktionen, um die schon vorhandenen Stolpersteinen zu reinigen.