250 Jahre Ludwig van Beethoven

Dieses Jahr wird in Bonn, in Deutschland und auf der ganzen Welt der 250. Geburtstag des deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven gefeiert. Das Jahr 2020 wird deshalb auch „Beethovenjahr“ genannt und hat eine besondere Bedeutung, besonders für Bonn: Dort findet schon seit 1845 jedes Jahr das Beethovenfest statt. Seit 1999 wird dazu jedes Jahr im Herbst ein vierwöchiges Festival veranstaltet. Dieses Jahr wird aufgrund von Beethovens Geburtstag besonders groß gefeiert – mit Konzerten, Ausstellungen und Kunstinstallationen in der ganzen Stadt.


Kindheit und Jugend

Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Dort kann man auch heute noch sein Geburtshaus in der Innenstadt besichtigen: das Beethovenhaus. In seiner Familie spielte Musik schon immer eine große Rolle: Sein Vater war Tenorist* und sein Großvater Hofkapellmeister** in Bonn. Vor allem sein Vater erkannte früh das Talent seines Sohnes. Schon mit fünf Jahren erhielt Beethoven Klavierunterricht und fing nach und nach an, auch zu komponieren. Mit 13 Jahren wurde er Mitglied des kurfürstlichen*** Orchesters in Bonn und verfasste seine ersten Klaviersonaten. Schnell wurde er als musikalisches Wunderkind bekannt und von manchen sogar schon als zweiter Mozart bezeichnet. Mit 17 wurde er dann zum ersten Mal vom Kurfürsten nach Wien eingeladen. Doch als Beethovens Mutter in Bonn schwer erkrankte, kehrte er nach Bonn zurück. Als sie 1787 starb und sein Vater zunehmend unter Alkoholsucht litt, übernahm Beethoven als ältester Sohn die Fürsorge für ihn und seine zwei jüngeren Brüder.

Zeit in Wien

1792, mit 22 Jahren, zog es Beethoven schließlich ganz nach Wien. In der österreichischen Hauptstadt wurde er Schüler Joseph Haydns, einem der bedeutendsten Komponisten der Wiener Klassik. Einige Jahre später begann er, mit seinen eigenen Klavierkompositionen in Häusern der Adelsschicht aufzutreten und gab erste eigene Konzerte. Er arbeitete von da an als freier Komponist in Wien.

Schwere Jahre

Trotz seines großen Erfolgs und der wachsenden Bekanntheit hatte Beethoven es nicht leicht. Schon in jungen Jahren merkte er, dass mit seinem Gehör etwas nicht stimmte. 1808 wurde er stark schwerhörig, zog sich immer mehr zurück und gab keine Konzerte mehr. 1819 wurde er dann völlig taub. Obwohl ihn das hart traf, komponierte er weiter: So entstand sein wohl bekanntestes Werk, die Neunte Sinfonie, erst als er schon vollständig ertaubt war. Mit 57 Jahren starb er 1827 in Wien, wo man heute sein Grab besichtigen kann.

Seine Werke

Beethoven gilt als einer der größten Komponisten der Welt. Zusammen mit Mozart und Haydn wird er als der wichtigste Komponist der Musikepoche der Wiener Klassik bezeichnet. Gleichzeitig wird er aber auch oft als Wegbereiter**** der Romantik gesehen, der Musikepoche, die auf die Wiener Klassik folgte und sich in vielen Dingen grundlegend von dieser unterscheidet. Bekannt ist er besonders für die verschiedenen Facetten***** seiner Kompositionen. So sind einige seiner Werke leicht und lebhaft, folgen dem Beispiel Mozarts und den Konzepten der Wiener Klassik, gleichzeitig sind aber viele seiner Kompositionen düster****** und mysteriös und dadurch schwerer als zum Beispiel Mozarts leichte Melodien. Beethoven galt während dieser Zeit deshalb auch oft als wild und radikal, weil er die musikalischen Normen der Epoche unbeachtet ließ und sie reformierte. Man sagt, dass Beethoven dadurch in gewisser Weise auch die Veränderungen der Gesellschaft im 18. und 19. Jahrhundert, zum Beispiel den Übergang von Klassik zu Romantik, darstellt und widerspiegelt. Beethoven komponierte insgesamt mehr als 650 Werke, davon viele Klavierkonzerte, Sonaten und eine Oper. Einige seiner bekanntesten Werke sind die die Oper „Fidelio“, die „Mondscheinsonate“, das Klavierstück „Für Elise“ und die Neunte Sinfonie, deren letzter Satz******* heute als Europahymne gespielt wird.