Lucy Knollmeyer, PASCH-Koordination am Goethe-Zentrum Maputo, Mosambik

Lucy Knollmeyer mit PASCH-Schülern

„Wir wollen eine Win-Win-Situation, mit der wir unseren PASCH-Berufsschülern aus dem Bereich Konstruktion eine Perspektive bieten und etwas gegen den Facharbeitermangel tun, an dem deutsche Baufirmen leiden.

Für die meisten Familien in Mosambik ist es schwer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, geschweige denn ihrem Kind eine Schulbildung zu bezahlen. Und selbst die, die bei uns eine berufliche Schulbildung durchlaufen, haben keine Garantie auf einen Arbeitsplatz, weil der Arbeitsmarkt so klein ist.

Mit diesem Projekt haben wir eine super Dynamik aufgebaut. Ein Motor, der den Schülern signalisiert: Dafür lernt ihr Deutsch. Das ist eure Chance.

Dieses Projekt bietet lebensrelevante Möglichkeiten, ob man nach der Ausbildung noch einen Meister macht, ob man langfristig in Deutschland bleibt, dort studiert oder mit dem neu erworbenen Wissen zurück nach Mosambik geht und eine eigene Firma aufbaut.

Meine Aufgabe ist es, alle Projektbeteiligten zu vernetzen und diese jungen Menschen, die den großen Schritt aus ihrer Heimat nach Deutschland gehen, bestmöglich zu unterstützen. Das ist zwar aufwendig, lohnt sich aber.

Die PASCH-Schüler machen zuerst ein Praktikum in Deutschland, lernen die Firmen und die Orte kennen. Danach entscheiden alle gemeinsam, ob sie eine Ausbildung wirklich wollen.

Ich glaube daran, dass es für die deutsche Gesellschaft sehr wichtig ist, positive Geschichten zu schaffen, in denen es für alle Beteiligten gut läuft, auch wenn es mal schlechte Tage gibt. Das ist nicht nur für die Auszubildenden und die Firmen von Bedeutung.

Ich möchte langfristig ein eigenes PASCH-Alumninetzwerk für Auszubildende und Fachkräfte aus Mosambik in Deutschland aufbauen, weil die Leute ja auch gern dorthin gehen, wo sich bereits ein Netzwerk aus der Heimat gebildet hat.“