Fachinformatiker
Andrés David aus Kolumbien macht seine Ausbildung in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung in Friedrichshafen.
Warum hast du dich für diese Berufsausbildung entschieden?
Die Entscheidung, eine Ausbildung als Fachinformatiker in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung zu machen, habe ich etwas spontan getroffen. Durch einen Programmierkurs, den ich 2021 in meiner Heimatstadt besucht habe, konnte ich erste Erfahrungen im Programmieren sammeln. Dadurch konnte ich lernen, dass Programmiersprachen überall eingesetzt werden, und war sofort von dem Gedanken begeistert, in diesem Bereich mit einer langfristigen Zukunftsaussicht zu arbeiten.
Nach meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass es vier Ausbildungen zum Fachinformatiker mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt – die Ausbildung, um die ich mich beworben habe, ist eher auf die Entwicklung von Anwendungen bzw. IT-Lösungen ausgerichtet.
Wie hast du dich vorbereitet? Und wie lief der Bewerbungsprozess ab?
Die meisten Vorbereitungsmaßnahmen habe ich ein Jahr vor Anfang der Ausbildung getroffen. Zuerst erstellte ich eine Liste mit den Firmen, die die Ausbildung zum Fachinformatiker in Süddeutschland anbieten und danach habe ich meine Bewerbungsunterlagen vorbereitet. Nachdem ich im Oktober 2021 nach Deutschland gereist bin, habe ich die Anerkennung meines kolumbianischen Schulabschlusszeugnisses in die Wege geleitet und somit meine Bewerbung innerhalb einiger Wochen vervollständigt.
Sämtliche Unternehmen in der Region waren an meinem Profil interessiert und boten mir die Möglichkeit eines Vorstellungsgesprächs an und aus Pandemiegründen fanden diese ausschließlich remote statt. Ende November hatte ich bereits einige Zusagen bekommen und entschied mich für die Ausbildung bei einem IT-Dienstleister mit Sitz in Friedrichshafen, Baden-Württemberg.
Welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen sind deiner Meinung nach wichtig für diesen Beruf?
In Bezug auf fachliche Voraussetzungen sollte man bereits einige Berührungspunkte mit der Programmierung gehabt haben, das ermöglicht einen leichteren Einstieg in die Ausbildung. Dies ist aber auch nicht 100 Prozent notwendig, da alle relevanten Fachkenntnisse während der dreijährigen Lehre übermittelt werden. Lernbereitschaft, selbständiges Arbeiten, logisches und abstraktes Denkvermögen und Interesse an der IT sollten ebenfalls vorhanden sein.
Für welche Aufgaben im Unternehmen bist du verantwortlich?
Aktuell arbeite ich in einer Abteilung im Unternehmen, die dafür verantwortlich ist, Lösungen bezüglich Sicherheit für Kunden zu entwickeln. Als Azubi habe ich auch die Chance, während der nächsten drei Jahre an Projekten mit unterschiedlichen Schwerpunkten teilzunehmen und somit Einblicke in anderen Bereichen der Firma zu erhalten.
Welche Aufgaben machen dir am meisten Spaß und warum?
Es macht mir Spaß, mich mit neuen Technologien/Frameworks zu beschäftigen. Meistens muss ich für zwei bis drei Tage an einem gleichen Thema arbeiten, so dass ich ein Grundverständnis dafür bekommen kann. Danach versuche ich, es in eigenen Projekten einzusetzen.
Was lernst du in der Berufsschule? Wie oft gehst du dort hin?
In der Berufsschule lernen wir sowohl allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Gemeinschaftskunde und Englisch als auch berufsbezogene Fächer. Dieses Jahr sind wir Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Kaufmänner/Kauffrauen für Digitalisierungsmanagement in derselben Klasse, da die Inhalte beider Ausbildungen bis zu einem gewissen Punkt identisch sind – wir lernen das erste Halbjahr Netzwerktechnik und Webentwicklung.
Der Unterricht findet in der Regel freitags und zweiwöchentlich noch donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr statt.
Welchen Tipp hast du für diejenigen, die sich für diese Ausbildung interessieren?
Wenn ihr euch für die IT interessiert, fangt früh an, euch mit dem Thema zu beschäftigen. Das hilft sehr, besonders während der Einarbeitungsphase. Solltet ihr Fragen zum Thema Ausbildung haben, lasst euch kostenlos vom Welcome-Center beraten – sie bieten regelmäßig Online-Seminare an und können eure Fragen kompetent beantworten.
Und nach der Ausbildung? Welche beruflichen Ziele hast du?
Über meine Berufsschule habe ich die Möglichkeit bekommen, die Fachhochschulreife parallel zur Ausbildung zu erwerben, deswegen werde ich im Anschluss nach Ablauf der drei Jahre ein duales/berufsbegleitendes Informatikstudium anfangen.
Andrés hat auf seinem Weg zur dualen Ausbildung in Deutschland Unterstützung vom DAMOS-Programm erhalten. Das Programm Duale Ausbildungsmobilität Südamerika (DAMOS) stellt Schülerinnen und Schülern aus vom Goethe-Institut betreuten PASCH-Schulen in Südamerika zahlreiche Angebote und qualifizierte Unterstützung zur Vorbereitung auf die duale Ausbildung in Deutschland zur Verfügung.