Gulden Ospanova - Kasachstan
Gulden Ospanova hat die PASCH-Schule Gymnasium Nr. 46 in Astana, Kasachstan besucht und lernt seit dem Jahr 2000 Deutsch. Inzwischen hat sie ein C1-Niveau erreicht und in ihrem Beruf viel mit der deutschen Sprache und mit Deutschland zu tun.
Sie ist Projektmanagerin bei der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien in Almaty, Kasachstan.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der PASCH-Initiative gemacht?
Die deutsche Sprache begleitet mich schon seit mehreren Jahren. Als Schülerin nahm ich an vielen Veranstaltungen teil, die mit der deutschen Kultur und Sprache verbunden waren.
Als Zehntklässlerin gewann ich einen Schreibwettbewerb des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) und hatte die Möglichkeit, für einen Monat nach Deutschland zu fliegen, eine deutsche Schule zu besuchen und in einer deutschen Gastfamilie zu leben. Dies gilt für mich bis heute als eine besondere Auszeichnung und Erfahrung.
Welche Erfahrung hat Ihnen bei Ihrem beruflichen Weg besonders weitergeholfen?
Damals war ich mir nicht sicher, ob ich in der Lage sein würde, mich in einem fremden Land zurechtzufinden, ob ich mich verständlich machen oder den kulturellen Unterschieden angemessen begegnen könnte. Ich war aber eine Deutschhungrige und wollte unbedingt meinen Koffer mit der deutschen Sprache und Kultur packen.
Jetzt verstehe ich, dass genau diese Erfahrung nicht nur eine Chance war, neue Orte und Menschen kennen zu lernen und die Sehenswürdigkeiten aus den Büchern mit eigenen Augen zu sehen, sondern auch eine Möglichkeit, mich selbst besser kennen zu lernen und über meine eigenen Grenzen hinauszuwachsen.
Diese Erfahrung erwies sich auch auf meinem beruflichen Werdegang, besonders bei der Projektkoordination am Goethe-Institut Kasachstan und beim Unterrichten in der PASCH-Schule in Shanghai, als vorteilhaft.
Was haben Sie nach der Schule gemacht?
Nach meinem Schulabschluss studierte ich zwei Fremdsprachen (Deutsch und Chinesisch) an der Abylai Khan Universität für Internationale Beziehungen und Weltsprachen in Almaty, Kasachstan (2011-2015).
Mein Traum, das Studium in Deutschland fortzusetzen, erfüllte sich im Jahr 2018 dank eines DAAD-Stipendiums. Nach der zweijährigen Berufserfahrung in Kasachstan studierte ich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Während meines Masterstudiums verbrachte ich ein Auslandssemester in Shanghai, China und konnte somit ein Doppelmasterzeugnis erwerben.
Was machen Sie jetzt beruflich und wie gefällt es Ihnen?
Zurzeit arbeite ich als Projektmanagerin bei der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien in Almaty, Kasachstan. Mein Arbeitsumfeld umfasst verschiedene Aufgaben, insbesondere die Koordination von Green-Tech-Projekten sowie die Organisation und Begleitung der Delegations-, Markterkundungs- und Geschäftsreisen.
Mir gefällt, dass ich in meinem Heimatland eine klare Verbindung zu Deutschland und zu der deutschen Sprache habe.
Welche Rolle spielen Deutschland und die deutsche Sprache in Ihrem Beruf?
In meinem Beruf spielen Deutschland und die deutsche Sprache eine große und bedeutende Rolle. Regelmäßig kommuniziere ich mit deutschen Geschäftspartnern und Kunden, verfasse E-Mails, Berichte und Veröffentlichungen auf Deutsch und nehme an deutschsprachigen Konferenzen und Schulungen teil.
Haben sich durch Deutschkenntnisse Ihre persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht?
Durch meine Deutschkenntnisse erhöhten sich meine Chancen auf dem kasachischen Arbeitsmarkt. Mehr als 200 deutsche Unternehmen sind in Kasachstan vertreten und ich arbeite nun für eines davon.
Welchen Rat möchten Sie PASCH-Schülerinnen und -Schülern geben, die bald mit der Schule fertig sind?
Seid neugierig und offen. Nehmt an internationalen Programmen, Seminaren und Veranstaltungen teil und vergesst nicht, dass Deutsch (und auch andere Fremdsprachen) neue Türen und Möglichkeiten öffnen.
Gulden Ospanova (30 Jahre), Kasachstan
Zusammenstellung: Lea Kreutzer